Nur noch ein Tag bis zum Wochenende =) Heute sollten mehr Leute befragt werden, damit wir mehr Daten für unsere Umfragen haben. Und wieder Mal ermutigten wir unsere Austauschpartner zum Fragen und sich zu trauen. Anfangs waren sie wieder etwas zögerlich, doch mit der Zeit legte sich das und sie gewannen an Selbstvertrauen. Denn sie merkten, dass gar nichts Schlimmes passierte. Ich glaube mit dieser Übung/Aufgabe konnten wir ihnen zeigen, dass sie keine Angst zu haben brauchen, nur weil sie behindert sind. Die Gesellschaft verändert sich langsam und wir waren froh darüber das unseren chinesischen Freunden zeigen zu können, froh darüber sie ermutigen zu können und froh darüber, ihnen Selbstbewusstsein vermitteln zu können.
Feilschen gehört zum Einkaufen
Während unseren Umfragen sind wir in die Nähe von kleinen Verkaufsständen geraten. Wisst ihr was ich an „Einkaufen in Asien“ so toll finde? Man kann immer verhandeln, sogar in normalen Läden. Es ist nicht verboten, nach einem günstigeren Preis zu fragen. Tatsächlich erwartet der Verkäufer sogar, dass der Käufer verhandeln will. In Asien ist es nämlich üblich dies zu tun. Die meisten meiner deutschen Teamkollegen waren sehr schüchtern was das anging, da man in Deutschland eher weniger feilscht. Zum Glück habe ich das schon von meiner Mutter lernen können und so habe ich dann doch einige Dinge für einen ziemlich günstigen Preis bekommen. Natürlich sollte man mit einem niedrigen Preis beginnen, weil der Verkäufer mit einem hohen Preis anfangen wird. So könnt ihr euch langsam in der Mitte treffen. Wenn ihr viele Dinge vom selben Anbieter kauft, solltet ihr auf einen Rabatt bestehen. Denn ihr kauft ja so viel von ihnen. Nachdem wir genug Daten gesammelt hatten, kehrten wir zur Schule zurück und überprüften alle Informationen noch einmal.
Kontakt mit fremden Chinesen knüpfen
Als der Abend kam und es immer dunkler wurde, endete der Schultag und wir konnten tun, was wir wollten. Ich bin so ein typischer asiatischer Tourist, also wollte ich so viel wie möglich sehen. Daher ging ich abends mit jemand anderem aus der Gruppe nach draußen. Und während dem Spaziergang lernten wir sogar eine kleine Gruppe junger Chinesen kennen. Natürlich waren sie neugierig, warum ich im Rollstuhl saß, also haben sie mir ein paar Fragen gestellt. Leider war ihr Englisch nicht so gut und entsprechend war unser Chinesisch. Aber mit einer Übersetzungsapp lief dann die Unterhaltung gut an. So versuchten wir miteinander zu reden und tauschten sogar Nummern aus. Sie waren von meiner Behinderung unbeeindruckt und wir verbrachten einfach Zeit zusammen, ohne die Sprache des anderen zu verstehen. Da war dieses eine Mädchen, sie hatte Inline-Skater an und plötzlich schob sie den Rollstuhl herum. Wahrscheinlich war sie neugierig. Aber es war einfach cool und ich habe tatsächlich diese Truppe in den nächsten Tagen noch ein paar Mal wieder gesehen.
Kleine Verkaufswagen
Was ich auch noch ziemlich cool fand, waren einfach die Menschen mit ihren kleinen Verkaufswägen. Heute habe ich einen Wagen entdeckt, der frisch gepressten Granatapfelsaft verkauft hatte. Den Tag davor hab ich einen Wagen mit frischem Zuckerrohr entdeckt. Was war der ungewöhnlichste Kaufstand den ihr je gesehen habt?
Drei Dinge, die ich heute gelernt habe:
1) Die chinesische Gesellschaft wird aufgeschlossener
2) Man kann manchmal in normalen Geschäften feilschen
3) Übersetzungsapps sind ein Muss für Auslandsreisen