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Wieso es wichtig ist, auf die Umgebung zu achten, werde ich euch im Laufe des heutigen Berichts erzählen ^^ Nun wird’s aber endlich mal Zeit, dass das Projekt richtig durchstartet! In unserer ersten Woche in China dreht sich alles um Fakten, Fakten und nochmals Fakten. Es geht darum, neue Ansichten zu entdecken, Informationen mit unseren Austauschpartner auszutauschen und die unterschiedlichen Kulturen zu vergleichen. An diesem Morgen hatten wir unseren ersten Workshop zum Thema „Kommunikation“.

Unser allererster Workshop

Für den Workshop hat die Schule extra eine Sprecherin eingeladen, die über das Thema und die chinesische Sichtweise spricht. Ihr Name war Frau Heaven. „Heaven“ ist Englisch und bedeutet im deutschen „Himmel“. Nun weiß ich nicht, ob das ihr echter Name ist, da Chinesen gerne dazu neigen, einen erfundenen englischen Namen zu nutzen – aber ich glaube sie hat sich den Namen selbst gegeben. Jedenfalls haben wir erstmal mit einer lockeren Kennenlern-Runde angefangen. Ihr wisst ja bestimmt, wie wichtig Teambuilding und Teamspirit für solche Projekte sind, oder? Durch die Kennenlernrunde konnten wir, innerhalb der Gruppe, mit jedem einmal ein Wort wechseln und auch etwas über die andere Person erfahren. Denn es ist wichtig, dass sich jeder in der Gruppe wohlfühlen kann. Und deshalb gab es erstmal eine ganze Menge Übungen zum Aufwärmen und Auflockern. Als Beispiel kann ich euch erzählen, dass wir z. Bsp. verschiedene vorgegebene Situationen als Standbilder darstellen sollten. Dafür hatten wir kleine Gruppen gebildet und die ersten Ideen und Vorstellungen ausgetauscht.

Gefühle zu zeigen ist noch schwierig in China!

Des Weiteren erzählte uns Frau Heaven, wie man seine Meinung ausdrücken kann. Da dämmerte es uns, dass der Workshop den Chinesen eher zugutekommen würde. Denn was in der westlichen Kultur als selbstverständlich angesehen wird, scheint bei unseren fernöstlichen Freunden noch nicht die Norm zu sein. Es scheint keine Selbstverständlichkeit zu sein, offen und ehrlich über seine eigenen Gefühle zu reden und dann auch noch zu ihnen zu stehen. Chinesen zeigen seltener Emotionen oder versuchen, diese eher zu verstecken. Für unsere Austauschpartner war alles so neu und unbekannt. Ihnen würde niemals einfallen, ihre Gefühle in der Öffentlichkeit zu zeigen. Der Workshop ging den ganzen Vormittag lang, sodass es um die Mittagszeit dann auch die Pause mit Essen gab. Die Direktorin lud uns nämlich ein und brachte einige gekaufte Köstlichkeiten mit.

Eine kleine Führung durch Nanhuaxi und der Umgebung

Nach der Pause waren wir nun bereit für das nächste Abenteuer – einer kleinen Tour durch Nanhuaxi. Jessica, meine Austauschpartnerin, spielte unseren Tourguide. Wir setzten uns in Bewegung – das war das Zeichen, die Kameras rauszuholen =) Guangzhou besitzt einen modernen wie auch traditionellen Distrikt. Und das verwirrenste was ich heute wohl gesehen habe, war eine öffentliche Behindertentoilette. Wieso? Vor der Toilette für Rollstuhlfahrer und Behinderte war doch tatsächlich eine Stufe. Habe ich das Zeichen der Behindertentoilette falsch gedeutet? Überzeugt euch selbst davon.

Ganz nah bei war zudem ein buddhistischer Tempel, der Haizhuang Tempel. Ich habe das meiste auf dem Gelände ansehen können, doch um in den Tempel direkt reinzukommen…dies stellte sich schwieriger als gedacht heraus. Denn vor den Eingängen waren Holzbretter fixiert, die entlang des gesamten Raumes gingen. Aber ein netter Mitarbeiter und Passant haben mich hochgehievt und so konnte ich doch das Innere ansehen. Ich war dann doch etwas überrascht von so viel Hilfsbereitschaft, war ich doch darauf gefasst, als Rollstuhlfahrer in China nur beäugt zu werden. Ich bin froh, dass meine Sorgen widerlegt und ich eines Besseren belehrt worden bin. Denn ich bin hier tatsächlich in die Falle „Vorurteil“ getappt, es passiert schneller als man denkt!

Achtet auf die Umgebung!

Nach der Besichtigung des Tempels sind wir wieder zurück zum Hotel gegangen und haben nach einem Platz zum Abendessen gesucht. Wir sahen ein gut beleuchtetes Restaurant mit lauter Musik und dachten es wäre gut. Der größte Fehler! Leider verstand niemand Englisch in diesem Restaurant. Wir erhielten falsche Speisen und auf Beschwerden wurde uns nochmal dasselbe Essen gebracht. Falsches Essen und lange Wartezeiten ließen unseren Kragen platzen. Und so entschlossen wir uns anderweitig umzusehen. Ich kann es nur empfehle, erstmal auf die Tische der anderen Gäste zu gucken. Im Nachhinein haben wir festgestellt, dass kaum jemand aß. Es wurden hauptsächlich Drinks getrunken. Checkt also immer eure Umgebung ab, um solche Situationen zu vermeiden. Könnt ihr auf dem Bild sehen, wie genervt meine Freunde waren? xD

Drei Dinge, die ich an diesem Tag gelernt habe:

1) Chinesen verbergen ihre Emotionen
2) Buddhismus ist eine häufig vorkommende Religion
3) Guckt euch erstmal um im Restaurant

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