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Was haben Tai-Chi und Zuckungen miteinander zu tun? Das erzähle ich euch im Laufe des Beitrags 😀

Eine junge Dame mit nur einem Arm und einem Bein stand vor uns. Sie ist eine ehemalige GETCH-Schülerin, ihr Name war Miko und sie würde den heutigen Workshop über „Selbstständiges Leben“ leiten. Vielen fällt gar nicht auf, was für ein Luxus das überhaupt ist. Denn ein Mensch mit Behinderung kann vielleicht nicht selber auf Toilette (körperlich behindert) oder jemand kann sich seinen Tagesablauf nicht planen, weil er Probleme damit hat (kognitiv behindert). Egal wie, beides scheint das selbstständige Leben unmöglich zu machen. Und deshalb stand Miko heute vor uns, um uns von ihren Erfahrungen zu erzählen und uns die zwei Systeme in China vorzustellen, die eine Teilhabe am Leben ermöglichen sollen.

Die zwei verschiedenen Modelle

Das erste Modell ist das Medizinische Modell. Hierbei wird versucht, den Menschen ihre Selbstständigkeit durch Therapie und Verbesserung des eigenen Körpers zurückzugeben. In dem Fall muss der Mensch an sich etwas verändern. Das zweite Modell ist das Soziale Modell. Hierbei sollte das Umfeld soweit angepasst werden, dass die hilfsbedürftige Person zurechtkommt. Gegen Ende von Mikos Präsentation hatten wir die Aufgabe, eine Tabelle mit dem grad erworbenen Wissen ausfüllen und diese anschließend zu präsentieren. Welches Modell haltet ihr für besser? Ich glaube das hängt von den jeweiligen Bedürfnissen ab, aber eine Kombination beider Modelle klingt für mich am besten.

Eine Tai-Chi Performance und Zuckungen

Der Workshop endete mit einer Tai-Chi-Performance, die mir regelmäßig die Spastik in die Höhe trieb. Der Mann, Join Xin, startete mit seinen Tai-Chi-Moves, sodass wir alle gebannt zu sahen und es mucksmäuschenstill war…und plötzlich fängt dieser Mann einfach an, laute Schreie von sich zu geben. Ich habe mich so erschrocken, dass ich auch durch die Spastik extrem zusammengezuckt bin. Das ist auch der Grund, wieso ich Horror-Filme meide. An all diejenigen, die ebenfalls eine Spastik haben: zuckt ihr auch immer so dolle, wenn ihr euch erschreckt? Lasst mir gerne einen Kommentar da 😀

Taxis fahren auch mal mit offenem Kofferraum

Nach der Performance machten wir uns gemeinsam mit unseren Partnern auf dem Weg zum deutschen Konsulat, um unser Projekt vorzustellen. Wir sind mit den Taxis hingefahren. Dummerweise hat der Rollstuhl nie richtig in den Kofferraum der Taxis gepasst, sodass die Fahrer aber auch immer mit einem offenen Kofferraum durch die Gegend gefahren sind. Zum Glück ist der Rollstuhl nie rausgefallen, denn das war meine größte Sorge. Ich bin mir sicher, die hättet ihr auch gehabt ‚^^

Ein Besuch beim deutschen Konsulat

Beim deutschen Konsulat haben wir dann unser Projekt einem Repräsentanten vorgestellt. Zudem haben wir noch den Nutzen und das Ziel dahinter erläutert. Es war so komisch, jemand außerhalb der Gruppe Deutsch sprechen zu hören, waren wir doch alle nun an das Englisch gewohnt. Nun war es auch fast schon abends und allerhöchste Zeit schnell was zu Essen, bevor das Abendprogramm des Konsulates startete. Da vor einiger Zeit „Tag der deutschen Einheit“ (3. Oktober) war veranstaltete das deutsche Konsulat einen „deutschen Filme-Abend“. Gezeigt wurde der Film „Der geilste Tag“ mit chinesischen Untertiteln.

Drei Dinge, die ich gelernt habe:

1) Es gibt ein medizinisches und ein soziales Gesundheitssystem
2) Taxis werden auch mit offenem Kofferraum fahren
3) Abends ist recht viel los auf den Straßen

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